Natürlich musste ich auch gleich in der ersten Woche „The Dark Knight Rises“ im Kino sehen. Anders als Kathy habe ich mich jedoch nicht auf die Trilogie eingelassen. Ich habe zwar die Geduld und Ausdauer und das Interesse viele Filme marathonartig an einem Tag zu schauen, aber ich muss mich dabei frei bewegen können und dies kann ich bei Freunden oder bei mir zuhause immer noch am besten, und dabei geht nicht einmal meine Aufmerksamkeit flöten.
Nun denn, so geschah es jedoch Freitagabend, dass wir den letzten Teil von Christopher Nolans Batman-Trilogie sahen. Trotz der unglaublich hohen Temperaturen war das Kino selbst um 22:45 Uhr proppenvoll. Das Publikum war gut auf dem Film eingestellt, alle waren respektvoll ruhig und angespannt.
Insgesamt war der Film klasse! Die Bilder sind fantastisch, die Effekte angemessen, die Besetzung grandios, das Ende passend.
Doch was war das dazwischen? Die Story war ok-ish, einige Stellen waren für mich allerdings nicht schlüssig oder gar unlogisch. Wenn wir schon fast 3 Stunden Zeit für den Film mitbringen, hätte man vielleicht auch noch 10-15 Minuten einbauen können um die Handlungsstränge ‚runder‘ zu formen. Für den Abschluss einer Trilogie hat er entweder nicht weit genug ausgeholt oder doch zuviel Neues eingebaut, entweder oder bitteschön.
Anne Hathaway finde ich in anderen Rollen weitaus besser platziert und wirkungsvoller, Catwoman ist definitiv nicht meine Lieblingsrolle von ihr. Tom Hardy hat einen soliden Job gemacht, nur eine Schande dass er die ganze Zeit mit der Maske vor dem Mund rumrennen musste. Sonst ist mir Bane als Schurke als Höhepunkt doch zu banal insgesamt. Marion Cotillard kann machen was sie will, ich liebe sie in jeder Rolle, eine Traumfrau für mich. Trotzdem war die Figur etwas lahm.
Besonders beeindruckt haben mich in diesem Teil Christian Bale – tausend Prozent mehr als in den vorherigen beiden Teilen, vor allem wenn man ihn aus „The Machinist“ kennt. Ich hatte nun endich dass Gefühl dass er sich als Batman gefunden hat. Auch gefallen hat mir Michael Caine. Mit ihm bin ich ja aufgewachsen – also filmtechnisch gesehen. Seit er über 60 ist, oft nur in Nebenrollen besetzt. So auch hier, aber dieses Mal konnte er in kurzer Zeit viel von seiner Kunst zeigen. Und natürlich, last but not least: Joseph Gordon-Levitt. Wunder, wunder, wunderbar. Er macht alles richtig im Film, ist präsent und gleichzeitig zurückhaltend, ist prägnant aber nicht einnehmend. Ich würde mich freuen wenn er hier weitermachen könnte.
Wäre Heath Ledger noch am Leben und der Joker noch dabei, wäre ein ganz anderer Film daraus geworden. Auch hätte jeder den ersten Auftritt vom Joker mit dem Auftritt in dem letzten Teil verglichen. Ein Teil der Magie von Heath Ledgers Vermächtnis liegt bestimmt auch daran, dass nach seiner gigantischen Joker-Darstellung (so gut wie) nichts mehr folgte und er mit einem BÄM! ging. (Jetzt nicht heulen, bloß nicht noch heulen!!!)
Kurzum zusammengefasst: Das Drehbuch und das actionreiche ‚Grande Finale‘ hätten gewaltiger ausfallen können, aber die Besetzung und die Optik sowie der Abschluss des Films sind absolut gelungen.