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TV-Junkie #1

7 Apr

Ja, ich gebe es ja zu, ich bin eine reinrassige Couch Potato. Ich kann mich stundenlang auf den diversen Polstermöbeln in meinem Wohnzimmer aalen und dabei Fernseh gucken. Seit geraumer Zeit gehe ich dabei aber wesentlich weniger wahllos vor als bisher. Vorher lief halt immer irgendwas, mittlerweile schaue ich tatsächlich Serien. Dabei hat sich aber auch schnell eine Abneigung gegen die deutschen Versionen ausländischer Fernsehformate ergeben. Wo in anderen Ländern die Originalversion mit Untertiteln läuft (und dabei die Menschen auch ganz nebenbei viel einfacher die Sprachen lernen), müssen wir immer und alles übersetzt haben, egal, wie unsynchron und unpassend die deutschen Stimmen sind. Zudem bekommen wir dadurch natürlich auch alles viiiieeel später.

Deshalb bin ich mittlerweile ein ganz, ganz großer Fan davon, US Serien zu streamen. Mein „Dealer“ des Vertrauens ist dabei Sidereel, wo ich für mich interessante Serien auch verfolgen kann und immer gleich mitbekomme, wann es neue Folgen gibt. Es gibt natürlich etliche Alternativen und ich denke, mit ein klein wenig Recherche und Rumgeklicke findet so jeder TV-Junkie auch seinen heiligen Gral in Punkto (US) Serien.

Weil ich dabei sowieso immer schon ein bißchen abnerde, werde ich das ab jetzt auch einfach mal hier im Blögchen tun. Jetzt werd das sicher erstmal ein ziemlicher Rundumschlag, aber mit der Zeit wird man hier eher meine aktuellen Highlights und Favoriten finden. Seht es als Tipp, Fangirling…oder was auch immer. Hauptsache, ich hab meinen Spaß, nö?

Angefangen hat bei mir eigentlich alles mit Glee. Hierzulande ist das ja doch eher ein Geheimtipp. Ich glaube, es läuft immer montags auf Super RTL? Ich sollte dazu sagen, dass ich mir die deutschen Versionen kaum noch antue und deshalb meistens keine genauen Sendezeiten kenne. In den USA und diversen anderen Ländern gibt es dazu aber schon einen regelrechten Hype. Alle wollen Glee, verehren die Darsteller und kaufen eifrig Soundtracks und anderen Merchandise. Ganz so schlimm ist es bei mir nicht, aber ich war doch so begeistert, dass ich mich durch’s Internet suchte, um möglichst brauchbare Streaming-Seiten zu finden.

Bei Glee geht es um eine Gesangs-AG an einer amerikanischen High School. Hierzu muss man natürlich sagen, dass solche Clubs und AG’s in den USA einen ganz anderen Stellenwert haben. Wenn hier jemand eine Sendung über einen Schulchor machen würde, liefe sie wohl eher vor oder nach der Sendung mit der Maus, gefolgt von der Livezuschalte zum Kindergottesdienst. Glee ist hingegen ein bisher noch nie dagewesener Mix aus Musiksendung und High School Drama. Die Serie verfolgt die kleinen Dramen der einzelnen Schüler und Lehrer, ist dabei immer auch ein wenig sarkastisch und nimmt sich selbst auf die Schippe, und das Ganze wird durch die Performances aufgelockert, in welchen die Gruppe aktuelle Popsongs und Klassiker aufführt. Natürlich ist das auch immer etwas cheesy, besonders wenn sie Disney-like mittendrin anfangen, ihr Liedchen zu trällern und plötzlich alle um sie rum auch tanzen. Aber irgendwie lebt Glee auch davon. Kurzweilig, aber sehr gut gemacht. Es geht um (die erste) Liebe, Drogen, mangelndes Selbstvertrauen, Homosexualität, und, und, und. Und so ein kleines Mädchen wie ich ist da natürlich auch ganz schnell davon bezaubert und verfolgt wie gebannt jede Folge.

Natürlich hat Youtube ma wieder keinen vernünftigen Originaltrailer für mich auf Lager. Deshalb habe ich einfach mal den deutschen angefügt, aber trotzdem mit dem Hinweis, sich als anglophiler Mensch doch lieber an das Original zu halten.

Die nächste Serie, die mich in ihren Bann zog, war dann auch gleich das volle Kontrastprogramm. Denn American Horror Story hat so gar nichts mit der süßen High School Serie zu tun. Hier ist der Name wirklich Programm, wobei ich nicht weiß, warum es sich ausgerechnet um eine amerikanische Gruselgeschichte handeln soll. Genau genommen ist bei AHS der Hauptdarsteller ein Haus. Dessen Bewohner sind über die Jahre hinweg alle auf dramatische Weise ums Leben gekommen und treiben seitdem ihr Unwesen in dem Haus. Auch die neuesten Bewohner, Vivienne und ihre Familie, werden nicht verschont. Jedenfalls geht es darum in der ersten Staffel. Es soll mehrere geben und sie sollen alle nach einem ähnlichen Konzept ablaufen, aber inhaltlich nichts miteinander zu tun haben. Dabei sind die Darsteller, wie z.B. Jessica Lange und Zachary Quinto, qualitativ hochwertig. Nicht zuletzt sicherlich auch deshalb, weil sie sich so immer nur für eine Staffel verpflichten. Wer sich auch vorm Fernseher gern gruselt, wird seine helle Freude daran haben.

Beim Thema „Gruseln“ zu bleiben, bin ich gleich einer anderen, recht düsteren US Serie zum Opfer gefallen. Grimm ist eine Art Fantasy-Horror-Crime-Serie, die sich ganz grob gefasst mit Supernatural oder auch Charmed vergleichen ließe. Allerdings orientiert sich hier jede Folge an einem Märchen der Gebrüder Grimm, oder zumindest an Märchenwesen. Dabei stellt der Protagonist, Detective Nick Burkhardt, fest, dass er zur Familie der Grimms gehört, welche schon seit Jahrhunderten eben solche Wesen bekämpfen. Jene haben sich aber auch dem Lauf der Zeit angepasst und leben so mitten unter uns. Sie sehen auch aus wie wir, nur Grimms und andere Märchenwesen können ihre wahre Gestalt sehen. Und natürlich begehen sie alle irgendwelche Verbrechen, meist indem sie sich gegenseitig dahinraffen. Für die Polizei von Portland, Nicks Arbeitgeber, sind das deshalb zwar seltsame Verbrechen, aber doch irgendwie Alltag. Und Nick muss dann auf dem schmalen Grat wandern, um seine Arbeit als Polizist und seine Aufgabe als einziger noch lebender Grimm zu erfüllen.

Ich finde die Serie super, wenn auch visuell manchmal platt umgesetzt. Ich konnte ja noch nie verstehen, was andere Kinder an Märchen so mochten. Ich fand sie immer gruselig und mir war nie wohl dabei, wenn mir meine Eltern und Großeltern welche vorgelesen haben. Die meisten Verfilmungen, besonders die aus diversen Ostblockländern, fand ich sogar noch schlimmer. Da sahen dann sogar die Guten immer aus wie Monster. *schüttel* Somit dürfte ich Grimm eigentlich nicht mögen, denn es fasst diese Gruselseite wirklich gut auf. Allerdings sorgt es durch die Krimiseite doch auch für mir angenehmere Spannung und dazu kommt halt noch die Nebenhandlung. Denn natürlich hat auch Nick ein Privatleben, um das es zum Teil auch geht. Das bringt dann immer wieder eine Portion Normalität und auch Humor rein, die der Serie einen eigenen Charme verleihen. Lustig ist natürlich auch, dass Grimm absolut amerikanisch ist, aber auf deutschen Märchen basiert. Man spielt hier auch viel mit mehr oder weniger korrekt ausgesprochenem Deutsch. Hier bin ich ausnahmsweise gespannt darauf, wie man das auf Deutsch umsetzen will (wenn das denn irgendwann mal geplant ist.)

Nach so viel düsterem Halbhorror wollte ich dann natürlich auch mal wieder was Locker-Lustiges haben. Umso besser, dass genau zu der Zeit auch die bezaubernde Zooey Deschanel mit ihrer neuen Serie, New Girl, um die Ecke kam. Auch diese erobert ja momentan das deutsche Fernsehen und auch hier muss ich wieder sagen: Bitte, wenn irgendmöglich, an das Original halten. Zooey alias Jess ist da einfach nochmal liebenswerter mit ihrer rauen, aber süßen Stimme und Schmidt…oh mein Gott, Schmidt! Der ist definitiv mein momentaner Weird Crush. Er ist ein absolut seltsamer, steifer, freakiger Nerd. Und ich liebe ihn.

Es geht bei New Girl um Jess, die ihren Partner mit einer anderen erwischt und somit ausziehen und schnell eine neue Bleibe finden muss. So kommt sie zu der Männer-WG von Schmidt, Nick und Winston. Obwohl keiner der drei begeistert davon ist, zieht sie ein und stellt alles auf den Kopf. Wenn man unbedingt alles in eine Schublade packen will, wäre hier wohl der Begriff Sitcom angebracht. Ich finde aber, dass es momentan mit nichts vergleichbar ist und seinen ganz eigenen Charme hat. Der Humor ist nie platt und trotzdem schnell und spitz. Ich bin echt pingelig, was Comedy angeht. Wo manche sich abrollen, hab ich oft nur ein müdes Lächeln übrig. Aber ich hab echt selten so gelacht wie bei New Girl.

Und damit sind wir auch schon bei der letzten meiner aktuellen TV-Drogen: Revenge! Kritiker würden jetzt sicher sagen, dass Revenge eine dieser Serien ist, die sich gleich zu Anfang im sicheren Bereich platzieren, indem sie dem geneigten Zuschauer das zeigen, was er von anderen aktuellen Serien momentan gewohnt ist. Es geht um die schöne, reiche, perfekte High Society. Zumeist finden sich solche Shows in New York City oder Orange County wider. Revenge spielt in den Hamptons. Anders, aber in dem Zusammenhang natürlich trotzdem wenig originell.

Umso ansprechender und spannender ist dann jedoch die Geschichte: Emily Thorne ist neu in den Hamptons, zumindest meinen das die Reichen und Schönen dort. Eigentlich heißt sie Amanda Clarke und hat schon als Kind in genau dem Haus gewohnt, welches sie nun mit mehr oder weniger rechten Mitteln erworben hat. Damals lebte sie dort mit ihrem Vater, der durch die fiesen Machenschaften der versnobten Gesellschaft eines Terroranschlags beschuldigt und verurteilt wurde. Damit ging Amandas junges Leben den Bach runter. Nachdem sie ihre Jugend in einem Heim verbracht, erst spät von der Unschuld ihres Vaters und gleichzeitig von dessen Tod erfahren hat, kehrt sie nun als Emily Thorne zurück, um die, die am Fall ihres Vaters Schuld sind, zu vernichten. Und das mit deren eigenen, nach außen hin immer höflichen und perfekten Methoden.

Wenn man so will, ist das natürlich auch eine ziemlich platte Kritik an dem ganzen Reich & Schön Wahn. Aber die Geschichte ist wirklich gut umgesetzt, es kommen immer wieder Überraschungen und da auch die Vergangenheit nicht gleich zu Anfang komplett erzählt, sondern je nach Bedarf der einzelnen Folge nur Stück für Stück enthüllt wird, bleibt es spannend. Außerdem beinhaltet Revenge meinen aktuellen Girl Crush, Ashley Madekwe. Mein Gott, ist die Frau schön! Ich weiß nicht, ob ich sie bewundern oder sie sein wollen soll.

So, das sind sie also, meine aktuellen Serienhighlights. Mittlerweile bin ich sogar einigermaßen up to date, sodass ich wieder etwas Leben neben dem Onlinestreaming habe. Aber dafür hab ich zwischendurch auch schon wieder Entzugserscheinungen und überlege, mir noch was zu suchen. Wobei ich ja eiiigentlich warten wollte, bis einige meiner aktuellen Serien Pause habe. Andererseits juckt es mich schon seit längerem, mal Gossip Girl eine Chance zu geben. Die einzelnen Folgen, die ich mal hier und da bei Prosieben oder Sixx gesehen habe, sind ja schon ganz nett gewesen, aber so aus dem Zusammenhang gerissen bringt das ja nix. Hach, was mach ich nur?